Entwurf für eine Reform der OPK-Beitragsordnung

Die Kammer plant eine grundlegende Reform der Beitragssystematik: Künftig soll es deutlich abgestuftere Beitragsklassen geben. Diese sollen Mitgliedern mit geringeren Einkommen Entlastungen bringen.

Das müssen Sie wissen
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Vorstand und Kammerversammlung befassen sich derzeit mit einer grundlegenden Reform der Beitragssystematik der OPK. In der Kammerversammlung im März wurde ein vom Vorstand und Geschäftsführer entwickelter Entwurf vorgestellt. Die möglichen Auswirkungen wurden ausführlich und mit Weitblick diskutiert. In diesem Artikel möchten wir Ihnen den in der nächsten Versammlung am 26. und 27. September 2025 voraussichtlich zur Abstimmung stehenden Entwurf näherbringen. Ebenso veranschaulichen konkrete Beispiele, wie sich Ihr Kammerbeitrag künftig verändern könnte.

Notwendig wird eine solche Reform, da sich die Tätigkeitsfelder und Konstellationen der OPK-Mitgliedschaft in den letzten Jahren stark verändert haben. Somit steigt die Varianz der Einkünfte der Kolleginnen und Kollegen. Diese ist besonders in der Beitragsklasse groß, in der man den Regelbeitrag zahlt. Dies betrifft etwa zwei Drittel der Kolleginnen und Kollegen. In der Konsequenz bezahlt ein Großteil der OPK-Mitglieder derzeit den Regelbeitrag, obgleich sich dahinter eine große Spanne der Einkünfte verbirgt.

Neu: 26 wesentlich differenziertere Beitragsstufen 

In der Beratung steht deshalb eine grundlegende Reform der Beitragssystematik. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Orientierung an den individuellen Einkünften aus berufsbezogener Tätigkeit. Die Reform sieht vor, deutlich mehr und damit wesentlich differenziertere Beitragsstufen einzuführen. Diese reichen mit feinen Abstufungen von einem Mindestbeitrag von 50 Euro bis zum Erreichen eines Höchstbeitrags von 945 Euro (ab einem Jahreseinkommen von 125.000 Euro). Insgesamt werden dadurch vor allem Kolleginnen und Kollegen mit niedrigen und moderaten Einkünften entlastet. Höhere Einkünfte führen entsprechend zu höheren Beiträgen in dieser Systematik.

Langfristig kann die Kammer mit dieser deutlich präziseren und realistischeren Beitragsbemessung ihre Haushaltsplanung im Einklang mit den tatsächlichen Einkunftsverhältnissen oder wirtschaftlichen Verhältnissen auf Basis der Einkünfte aus berufsbezogener Tätigkeit der Kolleginnen und Kollegen ermöglichen. Was steckt dahinter? Die im Sächsischen Heilberufekammergesetz festgelegten Aufgaben der OPK erfordern eine stabile finanzielle Grundlage. Zugleich ist es stets unser Ziel, die von den Kolleginnen und Kollegen für die Kammerarbeit und die Wahrung ihrer Interessen zur Verfügung gestellten Mittel sparsam und schonend einzusetzen. Die neue Beitragssystematik trägt dazu bei, dass sich die Entwicklung der Einkünfte unserer Mitgliedschaft noch besser erfassen lässt. So lassen sich Mittel gezielter für die Vertretung der Belange einsetzen und berufspolitisch fundierte strategische Entscheidungen treffen.

Damit Beitragspflicht auch in schwierigen Lebenslagen nicht zur Last wird

Auf bestimmte Lebenslagen soll die neue Systematik ebenfalls besser eingehen können. Damit gemeint sind beispielsweise Situationen, in denen Kolleginnen und Kollegen Sozialleistungen empfangen, in Elternzeit sind oder sich im Übergang zu ihrem verdienten Ruhestand befinden. Für diese Situationen sind Sonderregelungen vorgesehen – etwa eine spürbare Beitragsreduzierung auf den Mindestbeitrag. So möchten wir sicherstellen, dass die Beitragspflicht niemanden in schwierigen oder besonderen Lebensphasen zusätzlich belastet.

„Jede Kollegin, jeder Kollege ist uns wichtig. Das wollen wir mit diesem zukunftsweisenden Entwurf für eine Beitragsreform zum Ausdruck bringen. So können wir unsere Belange auch in Zukunft vertreten und sichern langfristig die hochwertige Qualität unseres Berufsstandes“, betonte Dr. Gregor Peikert, OPK-Präsident und Psychologischer Psychotherapeut aus Jena. Auch die Mitglieder der Kammerversammlung vertraten in einem Meinungsbild mit großer Mehrheit die Auffassung, dass die reformierte Beitragssystematik ein richtiger Schritt für die Zukunft der Kammer ist.

Die OPK stützt sich dabei auf die Erfahrungen anderer Landeskammern. Diese haben mit Erfolg und für die Gesamtheit ihrer Mitglieder weitgehend schonend ein differenziertes Beitragsklassensystem eingeführt. „Der Blick auf die Gesamtheit der Mitglieder und deren Entwicklung als Berufsstand ist elementar. Gleichzeitig kommt es immer wieder zu besonderen Situationen. In diesen ist eine geringere finanzielle Belastung für Einzelne angemessen. Diesen Überlegungen wollen wir Rechnung tragen. Wir denken daher nach zehn Jahren Kontinuität erstmals wieder über die Beiträge nach“, ergänzte der langjährige Kammer-Geschäftsführer Dr. Jens Metge.

In der Tabelle finden sich die geplanten Beitragsklassen und entsprechenden Beiträge. Grundlage hierfür ist der aktuell von der OPK-Kammerversammlung beratene Entwurf, der in der nächsten Sitzung im September 2025 voraussichtlich abgestimmt wird.

Nachfolgend möchten wir Ihnen das geplante neue System veranschaulichen.

 

Regelungen, die von der normalen Vorgehensweise abweichen:
 

 

Die Kammerversammlung war zuversichtlich, dass eine noch differenziertere Beitragssystematik von vielen Kammermitgliedern als gerechter empfunden wird. Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen umfassend Orientierung über die geplanten Änderungen in der Beitragsordnung gegeben zu haben. Wir werden Sie über die weiteren Schritte im Reformprozess transparent informieren.

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